DIE JAGD
Reiten hinter den Hunden ist eine der ältesten Formen der Jagd. Wenn an einem Jagdtag im Herbst die roten Röcke der Reiter durch den Nebel leuchten, das Dröhnen der Pferdehufe und das Geläut der Hundemeute zu hören ist, dann werden Bilder aus vergangenen Jahrhunderten wieder lebendig.
Rund 10.000 Reiter sind in Deutschland als bekennende Jagdreiter ein- bis zweimal wöchentlich hinter den Hunden von
23 eingetragenen Meuten unterwegs. Die Schleppjagd in Deutschland verläuft heute unblutig. Jagen auf lebendes Wild ist bereits seit den 1930er Jahren verboten. Stattdessen laufen die Hunde
auf einer künstlichen Fährte, dem Scent, und werden am Ende der Jagd mit einem Stück Pansen bei der feierlichen "Curée" nach dem "Halali" belohnt.
Die Jagdstrecke ist zwischen 15 und 40 km lang und führt durch abwechslungsreiches Gelände. Naturgerechte Hindernisse zwischen 80 und 110 cm Höhe können überwunden werden und das hohe Reittempo
erfordert Ausdauer und Sattelfestigkeit (eine Jagd kann bis zu vier Stunden dauern) .
Geritten werden die Jagden in mindestens zwei Feldern, einem springenden und einem nicht springendem Feld.
Die Meute wird geführt vom Master of Hounds. Ihm zur Seite stehen die Piköre. Ihre Aufgabe besteht darin, den Scent für die Hunde zu legen und darauf zu achten, dass das Reiten hinter den Hunden
den aktiven Teilnehmern und Zuschauern durch die sehr gute, spurtreue Arbeit der Hunde lange in guter Erinnerung bleiben wird.